In den zehn Monaten, in denen wir in Südamerika so vieles gesehen, so große Abenteuer erlebt und so liebe Menschen kennengelernt haben, sind wir viele Kilometer gefahren, haben trotz Sparsamkeit eine Menge Geld ausgegeben und unzählige Stunden in Bussen und anderen Transportmitteln verbracht. Doch wie viel Geld kostet so eine Reise denn nun eigentlich? Und welche Strecken muss man zurücklegen, um vom Äquator bis nach Feuerland zu kommen ohne dabei die wichtigsten Stationen auszulassen? Für alle, die es ganz genau wissen wollen, haben wir während unserer Reise immer fleißig alles aufgeschrieben, ausgerechnet und verglichen - und so gibt es im Folgenden ein wenig Statistik zu unserem Abenteuer:
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[Abb. 2] Ausgaben pro Tag (in Euro):
| a) Ecuador*, c) Bolivien, e) Brasilien, g) Argentinien,
| b) Peru, d) Paraguay, f) Uruguay, h) Chile.
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*inklusive Flug nach Galápagos |
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[Abb. 1] Ausgaben (in 1000 Euro):
| a) Flug/Versicherung/Impfungen,
| b) Ecuador, d) Bolivien, f) Brasilien, h) Argentinien,
| c) Peru, e) Paraguay, g) Uruguay, i) Chile.
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Eine der wichtigsten Fragen ist wahrscheinlich die nach dem Geld: wie viel haben wir denn eigentlich insgesamt bezahlt? Alles in allem, also inklusive Impfungen, Auslands-Krankenversicherung, Hin- und Rückflug (Berlin - Quito sowie Santiago - Berlin), inklusive Hin- und Rückflug nach Galápagos, inklusive Sprachkurs in Quito und Tango-Kurs in Buenos Aires waren es für uns beide zusammen 15170 Euro.
Zieht man die Ausgaben ab, die wir im Voraus der Reise bezahlt haben (Impfungen, Auslands-Krankenversicherung sowie Hin- und Rückflug nach Südamerika), dann bleiben noch 11913 Euro übrig, die wir in Südamerika selbst zur Verfügung hatten. Was wir davon in den einzelnen Ländern ausgegeben haben, ist der [Abb. 1] zu entnehmen.
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass wir in den einzelnen Ländern unterschiedlich lange unterwegs waren! Um einen echten Kosten-Vergleich zwischen den Ländern zu ermöglichen, haben wir einfach die Gesamtsumme der Ausgaben in einem Land mit der Anzahl der dort verbrachten Tage verrechnet und sind auf ein überraschendes Ergebnis gekommen, was in [Abb. 2] zu sehen ist.
Während bei den Gesamtausgaben also Argentinien ganz vorn liegt, weil wir uns dort die längste Zeit aufhielten, kann man bei den durchschnittlichen Tagesausgaben gut sehen, dass Brasilien mit rund 54 Euro pro Tag am teuersten war. Nun lässt sich eigentlich nicht mal diese Aussage so einfach verallgemeinern: Brasiliens Süden ist wirtschaftlich weit entwickelt, touristisch sehr gut erschlossen und außerdem finanzkräftig. Den wesentlich ärmeren und daher auch billigeren Norden (inklusive das gesamte Amazonasgebiet) haben wir aus Zeitgründen nicht bereisen können, so dass der Tagessatz für Brasilien sicherlich nicht das gesamte Land repräsentiert.
Das Gleiche gilt auch für Argentinien, denn was man im preiswerten Norden des Landes sowie in Buenos Aires sparen kann, gibt man im patagonischen und somit teueren Teil leicht wieder aus, der von den Preisen her etwa Chile entspricht - einem insgesamt recht teuren Land. Im Gegensatz dazu muss man zu Uruguay sagen, dass die hier angegebenen rund 22 Euro por Tag unterhalb eines realistischen Wertes liegen, da wir mehrere Tage eingeladen wurden, auf einer Estancia zu leben, wo natürlich keinerlei Kosten anfielen.
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[Abb. 3] Gefahrener Weg (in 1000 km):
| a) Ecuador, c) Bolivien, e) Brasilien, g) Argentinien,
| b) Peru, d) Paraguay, f) Uruguay, h) Chile.
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Abgesehen davon kann man jedoch sagen, dass es in Bolivien und Paraguay mit etwa 25 Euro pro Tag am preiswertesten war, wogegen in Ecuador natürlich unser Ausflug nach Galápagos die Kosten deutlich nach oben trieb. All diese Werte gelten natürlich nur für uns, denn wie überall kann man sowohl wesentlich teurer (nach oben hin sind da kaum Grenzen gesetzt) oder aber noch billiger unterkommen (vor allem, wenn man auf halbwegs ordentliche Sanitäranlagen verzichten kann).
Eine ganz andere Frage ist die nach unserer zurückgelegten Wegstrecke. Schließlich war es von Anfang an eines unserer Ziele, die gesamte Tour so weit wie möglich mit Bussen, Zügen oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen - wir wollten sozusagen reisen wie die Menschen, die dort lebten!
Insgesamt - und da sind die geflogenen Kilometer nicht enthalten (auch die nach Galápagos nicht) - haben wir die beachtliche Landstrecke von etwa 40500km zurückgelegt! Wie viel wir davon in den einzelnen Ländern unterwegs waren, ist in [Abb. 3] aufgelistet. Der Ländervergleich in [Abb. 4] zeigt außerdem, dass wir in großen Ländern die weitesten Strecken zurückgelegt haben, aber es ist auch zu sehen, dass es für uns beispielsweise in Peru eine ganze Menge zu sehen gab, da wir dort mehr unterwegs waren als etwa in Chile.
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[Abb. 4] Gefahrener Weg (in Prozent):
| a) Ecuador, c) Bolivien, e) Brasilien, g) Argentinien,
| b) Peru, d) Paraguay, f) Uruguay, h) Chile.
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Generell müsste auch hier Brasilien aufgrund seiner Größe wieder an erster Stelle stehen, doch wir haben schließlich nur den äußersten Süden besucht - und sind selbst hier mit 4215km fast soviel gefahren wie in Peru! Dass wir allerdings in Argentinien mit etwa 10500 zurückgelegten Kilometern die mit Abstand weitesten Strecken gefahren sind, überrascht uns bei den dortigen Entfernungen nur wenig...
Mit welchen Verkehrsmitteln legt man jedoch solche Entfernungen zurück? [Abb. 3] verdeutlicht sehr gut, dass wir hauptsächlich in Bussen aller Art gereist sind, denn Busse (in manchen Gegenden auch «autobús» oder «colectivo» genannt) sind Transportmittel Nummer eins in Südamerika (Flugzeuge haben wir dabei natürlich nicht berücksichtigt). Allein in den verschiedensten Bussen haben wir unglaubliche 32600km bewältigt - davon nur in Argentinien satte 10500km! Da fallen die Strecken, die wir in kleinen Schiffen bzw. Booten und in Zügen gefahren sind, kaum auf - beides schlug nur mit etwas mehr als 700km zu Buche.
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[Abb. 5] Gefahrene Stunden im Bus:
| a) Ecuador, c) Bolivien, e) Brasilien, g) Argentinien,
| b) Peru, d) Paraguay, f) Uruguay, h) Chile.
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Auffällig ist allerdings, dass wir für knapp 4500km Wegstrecke Verkehrsmittel der Kategorie «Sonstige» benutzt haben. Dazu zählten vor allem private Autos und Geländewagen, die wir vorwiegend für unwegsames Gelände oder kleinere und größere Ausflüge brauchten oder aber auf Strecken, auf denen keinerlei Busse mehr fuhren, da entweder die Steigungen viel zu steil waren oder es einfach nicht genug Platz für solche Gefährte gab - meistens fiel beides zusammen. Und der Rest verteilt sich auf längere Taxifahrten, Ausflüge zu Pferd sowie auf Strecken, die wir in so genannten Minibussen zurücklegten.
Auch hier lässt sich ein Ländervergleich durchführen, indem wir einen Tagesdurchschnitt berechnen, der angibt, wie viele Kilometer wir in den einzelnen Ländern pro Tag gefahren sind. Im Mittel waren es nicht mehr als 137km, wobei wir natürlich bei weitem nicht täglich von einem Ort zum anderen unterwegs waren, sondern auch mal irgendwo geblieben sind.
Extrem wenig gefahren sind wir in Uruguay (es waren nicht mehr als etwa 63km pro Tag) und in Ecuador (etwa 96km pro Tag), was einerseits auf die geringen Landesgrößen zurückzuführen war und andererseits daran lag, dass wir uns dort lange an den einzelnen Orten aufhielten. Im Gegensatz dazu brachten wir es in Brasilien, Argentinien und Chile auf jeweils mehr als 170km täglich, obwohl wir auch dort teilweise mehrere Tage oder gar Wochen an den einzelnen Stationen verbrachten.
Um mobil zu sein, nutzten wir ja überwiegend das insgesamt gut ausgebaute Bussystem - doch wie viel Zeit man dabei im Bus verbringen kann, haben wir mal in [Abb. 5] zusammengestellt. Obwohl wir nämlich für unzählige Touren und Fahrten andere Verkehrsmittel benutzten, waren wir allein in Bussen etwa 664 Stunden unterwegs! Den Hauptanteil daran haben Peru und Argentinien, wo wir jeweils mehr als 150 Stunden in Bussen verbrachten - eine gute Möglichkeit also, um die Landschaften der verschiedenen Regionen in Ruhe kennenzulernen... Aber so idyllisch es sich auch anhört, je nach Gefährt hatten wir alles andere als Spaß während der Fahrt. Aber das gehört eben dazu und wurde vielfach mit atemberaubenden Eidrücken und unvergesslichen Erlebnissen belohnt. In diesem Sinne: bis zur nächsten Reise! (Zurück zur Übersicht)
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